Alternativ und kabarettistisch präsentiert sich die Stunksitzung, die im Kölner Karneval abgehalten wird. Die Bezeichnung für die Sitzung wurde absichtlich gewählt, wollte man sich doch von den Prunksitzungen deutlich abgrenzen. Daher wurde auch der Begriff Stunksitzung gewählt, der Provokation oder auch absichtlich hervorgerufenen Streit ausdrücken soll. Mitunter können in einer Karnevalssaison bis etwa 45 Sitzungen stattfinden.
In der Stunksitzung, die zum ersten Mal im Jahr 1984 stattfand, ist eine Vielzahl von Themen anzutreffen. Das reicht von der Weltpolitik, der deutschen Politik bis zu regionalen Themen. Doch damit ist die Themenauswahl nur halbwegs eingegrenzt. Unter anderem stehen so beispielsweise die traditionellen Karnevalsgesellschaften.
Kabarettist Jürgen Becker war Mitbegründer der Stunksitzung, deren Präsidentin heute Biggi Wanninger ist. Als Hausband ist seit dem Jahr 1988 Köbes Underground mit dabei. Als Veranstaltungsort der Stunksitzungen hat sich seit 1991 das E-Werk in Köln-Mülheim etabliert.
In einigen Städten haben sich Sitzungen, die mit der Stunksitzung vergleichbar sind, etabliert. Während Aachen sich beispielsweise mit der Strunxsitzung präsentiert, ist in Bensheim die Benshemer Stunk-Sitzung zu sehen. Weitere Städte sind hier Bonn, Dortmund, Düren, Düsseldorf, Ehrenfeld und Neuss.