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Aachener Karneval
Aachener Karneval
Karneval in Aachen
Wenige Jahre vor Ende des 18. Jahrhunderts begann die französische Besatzung des Rheinlandes und somit auch von Aachen. Plötzlich gewann die Stadt an Bedeutung, da sie nunmehr zu Frankreich gehörte und zugleich als Mittelpunkt der Verwaltung fungierte. Aus der Stadt übten die Franzosen, die militärisch viel zu schwach besetzt waren, nunmehr ihre Besatzung aus. Zwei Jahre vor der Jahrhundertwende entschieden sie, dass es Schützenvereine lokaler Natur nicht mehr geben sollte und verboten diese. Schließlich könnte ja von den Schützenvereinen eine Gefahr ausgehen und dauerte das ausgesprochene Verbot vom Jahr 1798 bis zum Jahr 1806.
Doch die Schützenvereine hatten für die Rheinländer schon zu dieser Zeit eine äußerst hohe gesellschaftliche Bedeutung und nun plötzlich fehlte eine wichtige Inspiration ihres gesamten Lebens. Zudem belastete schon die Militärpflicht das Verhältnis, da alle Männer zwischen 18. und 40. dem Dienst verpflichtet waren. Dies wiederum galt jedoch nicht für alle, denn wer eine gute materielle Situation vorzuweisen hatte, brauchte bloß auf die Suche nach einem Ersatz gehen. Hatte er diesen gefunden, so war mit diesem Moment die Militärpflicht kein Thema mehr für ihn.
Dabei wurde allerdings nicht alles abgelehnt, was von den Franzosen kam. Hinsichtlich dessen, was an Verbesserungen für die Verwaltung durch die Reformen aufkam, fand die Bevölkerung das ganz in Ordnung. Doch das Militärische fand so gar keine Zustimmung. Und so begann die Aachener Bevölkerung damit, ihren Unmut öffentlich zu zeigen. Sie zogen sich dafür Lumpenkostüme an und zogen vor die französischen Kasernen. Dort marschierten sie immer wieder auf und ab und sangen dazu Lieder mit einem gewissen Schmäh. Natürlich durften Verhöhnungen, indem militärische Grüße falsch ausgeführt wurden, nicht fehlen. Einst stand die Kaserne, in der die Franzosen stationiert waren, in der Elsassstrasse in Aachen. So sind die entsprechenden Anekdoten noch sehr bekannt. Heute können Bewohner von Aachen und ihre Gäste dort einen Spaziergang durch den Kennedypark tätigen.
Somit wird also die Bedeutung von Aachen für den rheinischen Karneval und für den Karneval überhaupt deutlich. Schließlich wurde das Tragen von falschen Uniformen einst in Aachen erfunden. Dies nahmen sich jedoch Bürger der Stadt Köln zum Vorbild und gründeten einen Karnevalsverein, der der erste seiner Art sein sollte. Dann folgte die Zeit, in der die Besetzung durch die Franzosen zu Ende ging. Nun setzte sich die Gründung von Karnevalsvereinen in Aachen, Köln und weiteren Städten fort. Was einst seinen Anfang in Aachen nahm, in dem falsche Uniformen getragen wurden und Lieder mit Schmäh gesungen wurden, floss als fester Bestandteil in die neu geschaffenen Satzungen der Vereine mit hinein. Ebenso wurde der Narrengruß ein fester Bestandteil der Satzung. Allerdings ist die Bedeutung, dass man gegen alles Militärische ist, gleich geblieben. Jedoch ist dieses nicht mehr der Hauptgrund für die Aachener, um Karneval zu feiern. Schließlich sind Uniformen inzwischen in den verschiedensten Regionen und bei den unterschiedlichsten Anlässen zu gegen.
Heute wird das Bild des Karnevals zum einen von der traditionellen Seite bestimmt. Doch es gibt auch eine andere Seite des Karnevals. Misstrauisch beobachtet wurde seit der ersten Sitzung im Jahr 1991 die Strunxsitzung, bei der sich nach dem Willen der Veranstalter um eine alternative Art der Karnevalsfeier handelt.
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